Wetzlar: Urlaub an der Lahn

Wandern, wohlfühlen und ganz viel Kultur

(djd). Ein Kurztrip mit Kulturprogramm oder lieber Wanderurlaub mit Kind und Kegel? In Wetzlar geht beides. Das grüne Städtchen im malerischen Lahntal begeisterte schon Goethe und inspirierte ihn vor 240 Jahren zu seinem erfolgreichsten Roman. Dieses Jubiläum wird 2014 gefeiert: mit einem Kulturprogramm, das sich vor den Angeboten im nahe liegenden Frankfurt nicht verstecken muss. Das gilt übrigens auch für das Freizeitangebot: Radeln, wandern, paddeln – Wetzlar bietet Aktivurlaub für Körper und Seele.

Wandeln – nicht nur auf Goethes Spuren

Man muss kein Literaturexperte sein, um sich von Wetzlar in Goethes Bann ziehen zu lassen. Es geschieht ganz automatisch. Denn der Dichter hat bleibende Spuren hinterlassen. Hier lernte er 1772 seine „Lotte“ kennen, die Wetzlarerin Charlotte Buff. Unsterblich – und unglücklich – verliebte er sich in sie. Zwei Jahre später soll Goethe seinen Herzschmerz in „Die Leiden des jungen Werther“ verarbeitet haben. Geschichtliche Fakten und Anekdoten aus jener Zeit sind unterhaltsam in die zahlreichen Kostümführungen durch die Stadt eingebunden – Informationen unter http://www.wetzlar-tourismus.de. Mal begleitet der Dichterfürst „persönlich“ die Besucher, mal übernimmt Lotte diesen Part. Auch andere Zeitgenossen haben Interessantes über die Kleinstadt mit ihrem historischen Zentrum zu erzählen, die bis 1806 Sitz des Reichskammergerichts war. Tipp: Kostümführungen gibt es auch für Kinder.

Einfach dem Fluss folgen

Wetzlar ist auch ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Fahrradtouren und Wanderungen. Kürzlich wurde der rund 290 Kilometer lange Lahnwanderweg eröffnet, der von der Quelle im Rothaargebirge bis zur Mündung in den Rhein führt. Dabei verbindet der „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ auch die Urlaubsregionen Westerwald und Taunus miteinander. Ganz neu ist außerdem die 26 Kilometer lange Bergmannsroute, die mitten in Wetzlars Altstadt am Eisenmarkt beginnt. Auf ihr geht es sogar unter Tage, im Besucherbergwerk Grube Fortuna.

Wer lieber radelt, startet ab Wetzlar auf dem gut 240 Kilometer langen Lahntalradweg (vier Sterne beim ADFC) lahnauf- oder lahnabwärts. Der Radweg führt durch die Bilderbuchkulisse aus Burgen und Klöstern, Kirchen und Schlössern sowie durch die Universitätsstädte Marburg und Gießen. Über weite Strecken geht es dabei mit dem Rad direkt am Wasser entlang. Dort kommen Paddler voll auf ihre Kosten. Kleine Stromschnellen, viele Schleusen und der einzige Schifffahrtstunnel Deutschlands in Weilburg bieten viel Abwechslung.

Festspiele – Kulturhighlights für jedermann

Das kulturelle Leben brodelt in Wetzlar das ganze Jahr über, im Jubiläumsjahr 2014 legen die Hessen jedoch noch eine Schippe drauf: Feste, Konzerte, Ausstellungen und Festivals – ab dem frühen Sommer vergeht kaum ein Tag ohne ein besonderes Highlight. Vom 11. Juni bis 2. August präsentieren die Festspiele ein abwechslungsreiches Programm (http://www.wetzlarer-festspiele.de). An den Kunst- und Kulturtagen (14. bis 21. Juni) steigen unterschiedlichste Projekte, von der Nacht der Galerien in der gesamten Altstadt über ein Zauberfestival für Kinder bis hin zu einem Theaterstück der Besenkammerspiele – beste Voraussetzungen für einen vergnüglichen Besuch in Hessens heimlicher Kulturhauptstadt.

Das Reiseziel in Kürze

Wetzlar erleben

(djd). Wetzlar liegt rund 70 Kilometer nördlich von Frankfurt/Main im malerischen Lahntal mit seinen sanften Hügeln und Wäldern, vielen sehenswerten Schlössern, Burgen und Klöstern (http://www.wetzlar-tourismus.de). Aktivurlauber finden hier ausgezeichnete Strecken und Rundwege. Die romantische Altstadt wurde aufwendig restauriert. Kleine Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen entführen Besucher in die Zeit, in der Goethe sich hier zu „Die Leiden des jungen Werther“ inspirieren ließ. Eine Besonderheit Wetzlars ist der unvollendete Dom, an dem über Jahrhunderte gebaut wurde und der zahlreiche Stile miteinander verbindet. Auf unterhaltsame Art lernt man die Goethestadt am besten bei einer der liebevoll inszenierten Kostümführungen kennen.

Wetzlar für Genießer

(djd). Wetzlar liegt im Apfelweinland Hessen – da sind natürlich auch kulinarische Feste angesagt. Den Start macht das „Frühlingserwachen“ (22./23. März 2014), ein bunter Markt im historischen Zentrum. Beim traditionellen Ochsenfest vom 1. bis 8. Juli geht es zünftig zu mit Frühschoppen und Festumzug. Dieses Spektakel steigt nur alle drei Jahre. Kurz darauf folgt das Sommernachtsweinfest (25. bis 27. Juni). Auch zum Brückenfest mit Straßenkünstlern und viel Musik (5. bis 7. September) sind Besucher herzlich willkommen. In der Altstadt laden zahlreiche Restaurants, Cafés und Biergärten zu kulinarischen Entdeckungen ein.

Leben am Fluss: Die imposante Lahnbrücke und der unvollendete Dom gehören zu den Wahrzeichen Wetzlars. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar
Der Lahnwanderweg führt immer wieder an die Lahn. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar
Stilecht kostümiert als Goethe und Lotte bringen Gästeführer den Besuchern das historische Wetzlar näher. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar
Mit dem Fahrrad geht es über den Lahntalradweg durch Wetzlar. Er verläuft auf 240 Kilometern von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar
Fachwerkromantik: Die historischen Häuser und Gassen der Altstadt wurden aufwendig restauriert. In den Sommermonaten werden rund um die historischen Plätze zahlreiche Feste gefeiert. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar