Höchste Eile

Schlaganfall-Patienten müssen schnell auf einer Spezialstation behandelt werden

(djd). Nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Hilfe erleiden jährlich etwa 270.000 Bundesbürger einen Schlaganfall. Um Langzeitschäden zu verhindern, ist im Notfall höchste Eile geboten. Denn anfangs ist nur ein kleines Kerngebiet von einem Infarkt betroffen. „Um die Ausbildung eines vollständigen Schlaganfalles zu verhindern, muss der Patient sehr früh auf einer Spezialstation mit einer Lysetherapie behandelt werden. Gelingt dies innerhalb der ersten drei bis fünf Stunden, dann sind die Chancen auf eine teilweise oder sogar vollständige Rückbildung der Symptome sehr gut“, sagt Prof. Dr. med. Wolf Rüdiger Schäbitz, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Ev. Krankenhaus Bielefeld.

Frühzeitig Maßnahmen ergreifen

Je nach Symptom werde bereits auf der Spezialstation mit umfangreichen Maßnahmen begonnen und die Weiterbehandlung in der Reha sowie die anschließende Entlassung nach Hause organisiert. „In der Reha wird in der Regel geprüft, ob zu Hause eine Unterstützung etwa durch einen Pflegedienst nötig ist“, sagt Prof. Schäbitz. Im Falle einer Pflegebedürftigkeit springe die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Durch sie würden aber bei schwereren Pflegefällen nicht alle Leistungen abgedeckt. Der Betrag der Unterdeckung und zusätzlich anfallender Kosten könne rasch zwischen 1.000 und 2.000 Euro liegen: „In diesen Fällen kann eine Zusatz-Pflegeversicherung sinnvoll sein, die diesen Teil abdeckt.“

Unterstützung durch Einmalzahlung

Damit sichert man sich entweder direkt für die Unterbringung in einem Pflegeheim ab oder man erhält ein Pflege-, Tages- oder Monatsgeld, mit dem man sich bei Eintritt in eine Pflegestufe ein gutes Pflegeheim leisten kann. „Wir bieten zusätzlich zum Pflegemonatsgeld im Tarif PZ3 einmalig das sechsfache Pflegemonatsgeld bei Eintritt der Pflegestufe III – falls Schlaganfall, Herzinfarkt oder Oberschenkelhalsbruch als eine der pflegebegründenden Diagnosen im Pflegegutachten genannt sind“, betont Elrond Weinbach von den Ergo Direkt Versicherungen. Damit können die ersten, dringend nötigen und teuren Anschaffungen finanziert werden.

Widerspruch gegen Pflegeeinstufung ratsam

Zentrale Bedeutung für die finanzielle Unterstützung, die ein Schlaganfall-Patient erhält, kommt der Einschätzung der Pflegebedürftigkeit und der Einstufung der Pflegestufe durch den Medizinischen Dienst der jeweiligen Krankenkasse (MDK) zu. Claudia Müller, Abteilungsleiterin Sozialberatung im Ev. Krankenhaus Bielefeld, Standort Bethel: „Patienten, die mit ihrer Einstufung nicht einverstanden sind, können bis zu vier Wochen nach Mitteilung einen Widerspruch einlegen und sind damit oft erfolgreich.“

Je nach Symptom wird bereits auf der Schlaganfall-Spezialstation mit umfangreichen Maßnahmen begonnen und die Rückkehr nach Hause vorbereitet. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen/thx
In der sogenannten Stroke Unit erhalten Schlaganfall-Patienten frühzeitig Unterstützung durch physiotherapeutische, logopädische, ergotherapeutische und neuropsychologische Maßnahmen. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen/Corbis
Um die Ausbildung eines vollständigen Schlaganfalles zu verhindern, muss der Patient sehr früh auf einer Spezialstation behandelt werden. Gelingt dies innerhalb der ersten drei bis fünf Stunden, dann sind die Chancen auf eine teilweise oder sogar vollständige Rückbildung der Symptome sehr gut. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen/thx
In der Reha wird nach einem Schlaganfall in der Regel geprüft, ob zu Hause eine Unterstützung etwa durch einen Pflegedienst nötig ist. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen
Im Falle einer Pflegebedürftigkeit nach einem Schlaganfall springt die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Durch sie werden aber bei schwereren Pflegefällen nicht alle Leistungen abgedeckt. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen
Ein Schlaganfall trifft die meisten wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen
Prof. Dr. med. Wolf Rüdiger Schäbitz, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Ev. Krankenhaus Bielefeld am Standort Bethel und Johannesstift. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen