Gefahr erkannt – aber nicht gebannt

Umfrage: Bundesbürger kennen das Pflegerisiko, doch handeln meist nicht

(djd). Pflege ist in Deutschland längst kein Tabuthema mehr, die Bundesbürger wissen darüber überraschend gut Bescheid. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag der Allianz Privaten Krankenversicherung. Demnach geben 54 Prozent der Befragten an, sich gut oder sehr gut mit dem Thema Pflege auszukennen. Ein Drittel der Männer und 41 Prozent der Frauen bezeichnen das Thema Pflege und Pflegevorsorge für sich persönlich sogar als extrem wichtig. Und nur zwölf Prozent schätzen das Risiko, dass Angehörige oder sie selbst einmal pflegebedürftig werden, als gering ein. Tatsächlich ist laut Bundesgesundheitsministerium bereits jeder Dritte über 80-Jährige auf Pflege angewiesen.

Wissen mündet nicht in Handeln

In aktives Handeln mündet das Wissen um das große Pflegerisiko aber nicht. Nur etwa elf Prozent der Befragten besitzen eine private Pflegezusatzversicherung, lediglich neun Prozent wollen sich eine zulegen. Dabei können private Pflegetagegeldversicherungen finanzielle Belastungen erheblich abfedern, die im Pflegefall auf Betroffene oder deren Angehörige zukommen. Denn die monatliche Kostenlücke zwischen dem tatsächlichen Bedarf und der Abdeckung durch die Pflegepflichtversicherung liegt in der Pflegestufe 3 bei einem Heimplatz bei durchschnittlich 1.700 Euro im Monat. „In Großstädten kann die Lücke noch deutlich größer sein“, ergänzt Dr. Birgit König, Vorstandsvorsitzende der Allianz Privaten Krankenversicherung. „In Hamburg oder München etwa bezahlen die Betroffenen im Schnitt für einen Heimplatz schon über 2.000 Euro aus eigener Tasche, in Berlin etwa 1.800 Euro.“

Pflegetagegeld ermöglicht Absicherung nach Maß

Genau hier setzt die private Pflegezusatzversicherung an und entlastet Pflegebedürftige und ihre Angehörigen finanziell. In Abhängigkeit von der Pflegestufe und Art der Pflege – ambulant oder stationär – bezahlt sie Tagessätze in einer vereinbarten Höhe. Damit kann die Lücke zwischen der gesetzlichen Absicherung und den tatsächlichen Kosten passgenau und nach den Wünschen der Versicherten abgedeckt werden.

Pflegelücke wächst

Aufgrund des demografischen Wandels werden die Leistungsausgaben in der gesetzlichen Pflegeversicherung enorm steigen. Gleichzeitig sinken die Einnahmen, weil die Bevölkerung aufgrund abnehmender Geburtenraten massiv schrumpft. Das heißt: Die Zahl der ins System einzahlenden jungen Erwerbstätigen geht stark zurück, die Zahl der Leistungsbezieher schießt nach oben. Schon bald werden daher die Ausgaben in der gesetzlichen Pflegeversicherung die Einnahmen übersteigen – auch die „Pflegelücke“ dürfte für den einzelnen Pflegebedürftigen damit tendenziell immer größer werden.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist bereits jeder Dritte über 80-Jährige in Deutschland auf Pflege angewiesen. Foto: djd/Allianz/thx
Die Bundesbürger wissen über das Thema Pflege überraschend gut Bescheid. In aktives Handeln mündet das Wissen um das große Pflegerisiko aber oftmals nicht. Foto: djd/Allianz/thx