Frühzeitig Gefahren erkennen

Fahrassistenzsysteme mit Videotechnik können den Straßenverkehr sicherer machen

(djd). Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, erlebt immer wieder Schrecksekunden: Ein Fußgänger tritt plötzlich auf die Fahrbahn, hinter einer Autobahnkurve ist erst im letzten Augenblick das Stauende zu erkennen. In diesen und vielen weiteren Situationen kommt es auf die Reaktionsgeschwindigkeit des Fahrers an, um das Auto rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Ein ausreichender Sicherheitsabstand zahlt sich dabei ebenso aus wie eine vorausschauende Fahrweise – sowie Technik, die den Fahrer unterstützt. Radar- und Videosensoren kommen in immer mehr Fahrzeugen bis hin zur Kompaktklasse als Fahrerassistenzsysteme zum Einsatz. Sie können zusätzlich zum Fahrer kontinuierlich das Umfeld beobachten, auch wenn dieser gerade unaufmerksam ist. Somit werden frühzeitig Gefahren erkannt.

Mehr Sicherheit und Komfort

Als neuer, leistungsfähiger Sensor wird künftig immer häufiger eine Stereokamera eingesetzt. Sie kann Abstand, Größe und Geschwindigkeit aller Objekte wie Fahrzeuge, Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer sowie Hindernisse auf und neben der Fahrbahn exakt bestimmen. Diese Daten ermöglichen eine Vielzahl an Assistenzfunktionen, die das Fahren noch sicherer und komfortabler machen: Beispielsweise kann bei Fahrgeschwindigkeiten bis 80 Stundenkilometer eine automatische Notbremsung auf alle nicht überfahrbaren, stehenden oder sich bewegenden Objekte ausgelöst werden. Damit verringern sich das Risiko und die Folgen von Kollisionen erheblich. Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern können solche Unfälle sogar ganz vermieden werden. „Alle von Euro NCAP vorgegebenen Sicherheitsanforderungen werden mit diesem einen Sensor sicher erfüllt“, erläutert Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control.

Zukünftig werden den Autofahrern immer umfassendere Assistenzfunktionen zur Seite stehen. Sie nutzen unter anderem auch die dreidimensionale Erfassung des Fahrzeugumfelds durch die Stereokamera, um künftig das Auto automatisch durch den Stau, durch Baustellen und durchs Parkhaus führen zu können. Reicht das Bremsen in kritischen Situationen nicht mehr aus, wird das Ausweichen unterstützt.

Unfälle vermeiden

(djd). Fahrerassistenzsysteme können den Straßenverkehr sicherer machen. Sie erfassen mit Umfeldsensoren wie Radar, Video oder Ultraschall das Fahrzeugumfeld. So unterstützen sie den Fahrer in vielen Situationen, in denen ein schnelles und sicheres Handeln notwendig ist: Bosch-Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass das vorausschauende Notbremssystem bis zu 72 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschaden verhindern könnte. Zudem könnten bei Geschwindigkeiten unterhalb 30 Stundenkilometern allein in Deutschland jährlich über 500.000 Bagatellunfälle vermieden werden.

Eine Schrecksekunde: Wenn Personen plötzlich auf die Fahrbahn treten, müssen Autofahrer schnell reagieren. Foto: djd/Robert Bosch
Bei Abbiegemanövern kommt es oft zu gefährlichen Situationen. Foto: djd/Robert Bosch
Mangelnder Abstand zählt zu den häufigsten Unfallursachen. Assistenzsysteme sorgen hier automatisch für Sicherheit. Foto: djd/Robert Bosch