Eroberern und Gaunern auf der Spur: spannende Wandertouren im Taunus

(mpt-8) Jeder, der gerne zu Fuß in deutschen Mittelgebirgen unterwegs ist, weiß, dass der in Hessen zwischen Hunsrück, Rhein und Main gelegene Taunus ein wahrer Geheimtipp ist. Dabei schätzen nicht nur Naturliebhaber die offenen Kuppen mit atemberaubendem Fernblick und die von tiefen Wäldern überzogenen Hänge. Der Gebirgszug, der größtenteils aus Schiefer- und Quarzitgestein besteht, begeistert nämlich auch all diejenigen, die sich für Erdgeschichte und Geologie interessieren. Die mitunter bizarren steinernen Formationen und nicht zuletzt auch die vielen gut erhaltenen Fossilienfunde zeugen deutlich von den Kräften, die über Millionen von Jahren die Höhe – wie der Taunus früher genannt wurde – geschichtet und gefaltet haben.

Wandertouren im Taunus: für jeden Geschmack das Richtige

Eine Vielzahl an gut ausgebauten Wanderwegen durchzieht die vielfältige Landschaft des Taunus. Die Bandbreite an Wandertouren reicht von Feld- und Schotterwegen über Forstpfade bis hin zum asphaltierten Damm. Neben gemütlichen Spazierwegen gilt es daher mitunter auch beschwerliche Höhen zu bewältigen. So findet jeder Besucher eine für ihn geeignete Wandertour. Historische Denkmäler, Naturschönheiten und zahlreiche schöne Aussichtspunkte, die zu Teilen sogar eine Fernsicht über mehrere hundert Kilometer ermöglichen, faszinieren dabei genauso wie die urigen Gasthäuser in den idyllischen Ortschaften.

Der Limeserlebnispfad: Stationen römischer Eroberungen besichtigen

Der Limeserlebnispfad ist sicherlich der bekannteste Wanderweg in der Region Hochtaunus. Der 30 Kilometer lange Weg führt von Glashütten nach Ober-Mörlen – stets dem Verlauf des Limesradweges beziehungsweise des Limeswanderweges folgend. Er zählt zu den interessantesten und schönsten Abschnitten des bekannten römischen Grenzwalls. Entlang der Strecke liegt auch das Limesvermittlungszentrum in Saalburg. Es ist am Obergermanisch-Raetischen Limes das einzige rekonstruierte Kastell, das seinen Besuchern umfangreiche Informationen zur Geschichte der zunächst keltischen und später römischen Besiedlung bietet. Weitere Hauptattraktionen am Wegesrand sind die vielen kleineren Römerkastelle und Wachtürme sowie natürlich der Limes selbst.

Der Schinderhannespfad: dem Gaunerleben auf der Spur

Ein weiterer bekannter Rundweg erzählt von Ereignissen, die nicht ganz so lange zurück liegen. Vom Lahntal bis zum Taunuskamm führt der 180 Kilometer lange sogenannte Schinderhannespfad. 1959 erschien ein Heimatfilm mit Maria Schell und Curd Jürgens, der den „Schinderhannes“ eher verklärt darstellt. In Wahrheit handelte es sich bei ihm nämlich um einen skrupellosen Verbrecher, der schon im Alter von 15 Jahren Vieh stahl und 1802 nach letztendlich 130 bewiesenen Straftaten ein unrühmliches Ende auf dem Schafott fand. Der Schinderhannespfad führt heute in weitem Bogen durch die Gegend seiner Umtriebe und bietet dabei zahlreiche Möglichkeiten, Interessantes von damals bis heute zu erkunden.

Rundweg vom Römerkastell bis nach Wetzlar

Beim Schinderhannespfad handelt es sich um einen Rundweg, der – vorbei an einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten – folgende Wandertouren ermöglicht:

– von Rod an der Weil nach Weilrod-Altweilnau
– von Weilrod-Altweilnau nach Schmitten
– von Schmitten über Glashütten und Eppstein bis nach Kelkheim
– von Kelkheim über Bad Soden und Kronberg bis in die Hohemark in Oberursel
– von Oberursel-Hohemark bis zum Römerkastell Saalburg in Bad Homburg

Darüber hinaus warten im Taunus noch viele weitere Höhepunkte auf Geschichts- und Kulturinteressierte:

– Absoluter Höhepunkt für alle Geschichts- und Kulturinteressierten ist das in Bad Homburg v.d. Höhe gelegene Römerkastell Saalburg. Auf der sorgsam restaurierten Burg Kronberg mit dem angesiedelten Museum gibt es eine herrliche Aussicht auf die Rhein-Main-Ebene und den Taunus.
– Ebenfalls verschafft der klassizistische Kaisertempel in Eppstein auf vom Staufen aus einen faszinierenden Panoramablick über die Landschaft des Taunus.
– In Schmitten wiederum bietet der Große Feldberg mit seiner Höhe von 881 Metern einen Fernblick bis zur Frankfurter Skyline. Ein Erlebnis ist auch der Ausblick vom 662 Meter hohen Pferdskopf im Ortsteil Treisberg.
– Für eine Rast empfiehlt sich zum Beispiel in Kelkheim die historische Landgaststätte Gimbacher Hof oder die Landsteiner Mühle in Weilrod. Dabei handelt es sich um das einzige „ApfelWeinBistrorant“ der Welt, das inmitten einer historischen Kulisse gelegen ist.

Weitere Informationen rund um die Region erhalten Interessierte im Taunus-Informationszentrum in Oberursel-Hohemark.

Der Blick vom Großen Feldberg reicht bis nach Frankfurt, bei optimaler Sicht sogar bis nach Straßburg. djd/Taunus Touristik Service e.V.
Der Schinderhannespfad führt in einer 180 Kilometer weiten Runde durch den Taunus und erinnert an den früher dort sein Unwesen treibenden Gauner. djd/Taunus Touristik Service e.V.
In der sorgfältig restaurierten Burg Kronberg bietet ein Museum interessante Informationen über die Vergangenheit des Taunus. djd/Taunus Touristik Service e.V.