Die Risiken minimieren

Eine aktuelle Studie belegt die steigenden Kosten durch Bauschäden

(djd). Statistisch gesehen, gibt es keinen Neubau ohne Mängel – rund 18 Mängel pro Bauprojekt beobachtet beispielsweise der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) im Durchschnitt bei jedem Neubauvorhaben. Eine aktuelle Studie des BSB ergab zudem eine deutliche Steigerung der Kosten durch Bauschäden. Das Ergebnis der Untersuchung, die mit knapp 5.000 Fällen eine sehr gute Datenbasis besitzt: Lagen die durchschnittlichen Bauschadenskosten im Jahr 2002 noch bei 33.000 Euro, so haben sie sich mit aktuell 67.000 Euro mehr als verdoppelt. Das finanzielle Risiko für Bauherren zeigt sich auch in den Streitwerten von Baurechtsstreitigkeiten, die in der Studie durchschnittlich bei 42.000 Euro lagen.

Je komplexer das Haus, desto größer die Gefahr von Fehlern

„Höhere Anforderungen an die energetische Qualität, mehr Haustechnik, die hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle“ – darin sieht Rechtsanwalt Peter Mauel, 1. Vorsitzender des BSB, wichtige Gründe für die Steigerung der Schadenskosten. Je komplexer ein Haus werde, desto mehr Fehlermöglichkeiten gebe es naturgemäß. „Der Bauherr ist in der Regel Baulaie und kann meist nicht beurteilen, ob alle Bauleistungen vertragsgerecht ausgeführt werden oder wo es zu Mängeln kommt“, so Mauel. Er empfiehlt daher die baubegleitende Qualitätskontrolle durch einen unabhängigen Sachverständigen.

Frühzeitige Korrektur durch baubegleitende Qualitätskontrolle

„Die baubegleitende Qualitätskontrolle ist eines der Kernprodukte der Verbraucherschutzorganisation BSB“, betont Peter Mauel. Der jeweilige Bauherrenberater besuche die Baustelle regelmäßig und kontrolliere die Ausführung der Arbeiten. „Damit können Schäden frühzeitig festgestellt und beseitigt werden“, so Mauel. Seien Mängel erst einmal überbaut, wären Aufwand und Kosten für ihre Beseitigung wesentlich höher. Mehr Informationen zur aktuellen Studie und Adressen von Bauherrenberatern gibt es unter http://www.bsb-ev.de.

Manche Baumängel entstehen schon in der Bauplanung

(djd). Baumängel entstehen nicht nur auf der Baustelle, sondern oft schon viel früher. So ist laut der Analyse des Bauherren-Schutzbund e.V. zur „Entwicklung der Bauschäden und Bauschadenskosten“ weniger als die Hälfte der Fehler in der Bauausführung begründet. 21 Prozent waren bereits auf Fehler in der Planung zurückzuführen, in 25 Prozent der Fälle lag die Fehlerquelle bei der Bauleitung. Materialfehler waren in sechs Prozent der Fälle als Ursache auszumachen. Mehr Informationen zum sicheren Bauen und Modernisieren gibt es unter http://www.bsb-ev.de.

Mit der baubegleitenden Qualitätskontrolle durch einen Sachverständigen können Bauherren Bauschäden mit hohen Folgekosten vermeiden. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Baumängel können bereits in der Planung angelegt sein. Eine Kontrolle der Vertragswerke zum Hausbau durch einen unabhängigen Bauherrenberater gibt mehr Sicherheit. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Endlich ist das neue Haus fertig. Gut, wenn eine baubegleitende Qualitätskontrolle dafür gesorgt hat, dass es keine versteckten Mängel besitzt. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Eine immer komplexere Haustechnik und hohe Anforderungen an die energetische Qualität sorgen auch für eine wachsende Anzahl möglicher Fehlerquellen für Baumängel. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Seit Jahren steigen die Bauschadenskosten Statistiken zufolge stetig an. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund
Rechtzeitig erkannt, lassen sich Baumängel in der Regel zu geringen Kosten beseitigen. Spätere Bauschäden können wesentlich teurer werden. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund